Gerade zur Vorweihnachtszeit stehen sie wieder vermehrt in den Fußgängerzonen: Die Spendensammler, die für Tiere in Not oder hungernde Kinder in der Dritten Welt sammeln. Aber darf eigentlich jeder Spenden sammeln? Und worauf sollte ich achten, wenn ich Geld spenden möchte? Die Antworten:
Spenden sammeln: Es ist einfacher geworden
Vor einigen Jahren hat der Gesetzgeber die Voraussetzungen für das Spenden sammeln abgeändert. Nun ist es viel einfacher, selbst an potentielle Spender heranzutreten und sie nach einem kleineren oder größeren Beitrag zu fragen. Grundsätzlich gibt es mittlerweile keine großen juristischen Hindernisse mehr, wenn man Geld sammeln möchte. Allerdings sollten Spendensammler die Vorschriften der Bundesländer beachten. In den jeweiligen Sammlungsgesetzen sind die Regelungen festgehalten. Man sollte jedoch wissen, dass in der Regel die Behörden Spendensammler nicht mehr überwachen. Der Grund dafür ist eher schmeichelhaft für die Bürger: Der Gesetzgeber unterstellt den Bürgern nämlich, dass sie aufgrund ihrer Mündigkeit selbst entscheiden können, ob sie Geld spenden oder eben nicht.
Spenden sammeln: Vorsicht vor schwarzen Schafen
Die fehlende staatliche Kontrolle kann natürlich dazu führen, dass vermehrt schwarze Schafe und unseriöse Vereine auf den Markt drängen. Denn Spenden sammeln kann ein lukratives Geschäft sein. Wenn es dann sogar nicht mehr überwacht wird, wird das ganze noch interessanter. Grundsätzlich darf nun jeder der möchte, an der Haustür, in der Fußgängerzone oder im Internet einen Spendenaufruf starten und darauf hoffen, dass sich möglichst viele Spender finden. Übrigens fallen auch Kleiderspenden unter die neuen Regelungen. Mit den bekannten Folgen: Gerade dieser Markt ist mittlerweile hart umkämpft. Die Gemeinnützigkeit spielt dabei aber leider keine Rolle mehr. Das war vor der Gesetzesform noch der Fall, jetzt sind diese Art der Spenden nicht mehr erlaubnispflichtig. Konkret heißt das, dass jeder der will, mit Tüten oder gar Wäschekörben zu Kleiderspenden aufrufen kann.
Spendenorganisationen beschweren sich über Regelung
Es dürfte natürlich nicht überraschen, dass sich die großen Dachverbände der Spendenorganisationen über die Lockerung der gesetzlichen Vorschriften beschwert haben. Denn dadurch haben sie nun gewaltig Konkurrenz bekommen. Auch Verbraucherschützer waren nicht gerade erfreut über die Abschaffung der Überwachung von Spendenorganisationen. Sie befürchten, Spendenwillige könnten Betrügern zum Opfer fallen. Aufklärung über die verschiedenen Spendensammler tut daher Not. Denn schließlich möchte man doch auch, dass seine Spenden an die richtigen Personen geraten. Aber wie stellt man das am besten sicher?
Spenden sammeln: Das Deutsche Spendensiegel
Wer sicherstellen möchte, dass seine Spende an Organisationen kommt, die auch wirklich etwas Gemeinnütziges damit veranstalten, der kann sich an dem Deutschen Spendensiegel orientieren. Dieses Siegel wird nur an Organisationen verliehen, die die strengen Qualitätskriterien des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen einhalten.
Spenden sammeln: So finden Sie vertrauenswürdige Organisationen
Sie sollten trotz schlechter Nachrichten nicht vergessen, dass die Mehrzahl der Organisationen in Deutschland, die Spenden sammeln, dies tatsächlich auch für einen guten Zweck tun. Menschen, die Spenden wollen, sollten sich daher von den negativen Berichten in den Medien nicht zu sehr abschrecken lassen. Natürlich gibt es auch Firmen, die mit Ihren Spenden Unfug veranstalten und sie dazu verwenden sich selbst zu bereichern. Glücklicherweise sind aber nicht alle Organisationen so. Recherchieren Sie wenn möglich vor ab im Netz ein wenig über die Organisation, für die sie unter Umständen spenden möchten.
Ein Hinweis auf die Vertrauenswürdigkeit kann beispielsweise sein, wie „aggressiv“ die Mitarbeiter der Organisation beim Spenden sammeln vorgehen. Fühlen Sie sich durch die Mitarbeiter förmlich zum Spenden gezwungen, könnte das ein Hinweis darauf sein, dass die Gemeinnützigkeit bei diesen Leuten nicht gerade im Mittelpunkt steht.
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